Pferdesprache lernen mit Sharon Wilsie

Wie ich den Kurs erlebt habe

Von Freitag, 11.08. bis Sonntag13.08.2023 hatte ich die einzigartige Gelegenheit, Sharon Wilsie in Aktion zu sehen und in ihre faszinierende Welt der Pferdesprache einzutauchen. Ich bin immer noch überwältigt von den Eindrücken, die ich während diesen drei intensiven Tagen sammeln durfte!

Wie ich auf HorseSpeak kam

Alles begann mit einer Empfehlung einer Kundin, die mir Sharon Wilsies Buch „Sprachkurs-Pferd“ ans Herz legte. Anfangs hatte ich zwar immer mal wieder hineingelesen, aber irgendwie fand ich keinen richtigen Draht dazu. Doch irgendwie hat mich das Thema nicht losgelassen und ich entschied mich, an einem Kurs bei Kirsti Ludwig (siehe Link unten) teilzunehmen, der ganz in meiner Nähe stattfand. Das war mein zweiter HorseSpeak-Kontakt und ich muss gestehen, ich war schon ein wenig angefixt und als ich erfahren habe, dass Sharon nach Bayern kommt, habe ich mich sofort auf die Warteliste setzen lassen und hatte Glück nachrücken zu können. 

In den letzten Jahren war ich ständig auf der Suche nach etwas, das mich mit meinen Pferden und den Pferden meiner Kunden noch mehr zusammen bringt – etwas, das noch tiefer in die Kommunikation mit den Pferden eintaucht. Ich besuchte einige Kurse, doch die meisten ließen mich enttäuscht nach Hause fahren. Ich las Bücher und machte Onlinekurse von namhaften Trainern. Aber alles fühlte sich an, als wäre es immer dasselbe, nur anders verpackt.

Die ersten Minuten mit Sharon und den Pferden waren magisch

Doch dann traf ich auf Sharon Wilsie. Schon beim ersten Kontakt mit den Kurspferden spürte ich ihre außergewöhnliche Verbindung zu den Pferden. Mit einer unglaublichen Ruhe und Zentriertheit führte sie einen Dialog mit drei völlig unterschiedlichen und ihr unbekannten Pferden, die in die Halle kamen. Sie hörte ihnen zu, sah ihre Persönlichkeiten und half ihnen dabei, ihre Rollen einzunehmen und sich in dieser außergewöhnlichen Situation mit uns wohlzufühlen.

Sharon wurde von ihrer Frau Laura begleitet. Die beiden sind nicht nur extrem sympathisch, sondern auch beeindruckende Lehrerinnen. Mit so viel Kompetenz, Witz und Humor lud Sharon uns ein, gemeinsam von den Pferden zu lernen und ihre Sprache zu verstehen. In diesen drei Tagen wurden die Pferde zu unseren Lehrern, und Sharon übersetzte ihre Sprache für uns. Aber das war noch nicht alles. Am meisten bewegt hat mich der Moment als wir alle gemeinsam zur Koppel gingen zu einer 5-köpfigen Pferdegruppe und Sharon kommunizierte so mir nichts, dir nichts, mit diesen Pferden vom Koppelzaun aus und übersetzte uns dabei synchron, was jeder von ihnen zu sagen hatte und welche Rolle sie in der Herde haben. Irgendwann verschwand die Gruppe Pferde wieder und Sharon lud uns dazu ein, wieder in die Halle zu gehen, um über das gerade Erlebte zu sprechen. In dem Moment, als wir uns alle umdrehten und davon gingen, kamen alle 5 Pferde wieder zu uns an den Koppelzaun galoppiert und luden uns tatsächlich noch einmal ein, mit ihnen zu verweilen. Also setzen wir uns alle auf die Straße, spiegelten einige der Pferde, die direkt am Zaun grasten und genossen einfach ein Teil ihrer Herde zu sein. Ich war einfach sprachlos und wenn ich mich an diesen Moment erinnere, dann bekomme ich schon wieder Gänsehaut.

Was die drei Tage für mich bedeuteten!

Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr mich diese Erfahrung berührt hat. Die Pferde entwickelten sich sichtbar weiter und konnten es kaum erwarten, erneut in den „Ring“ zu Sharon zu treten. Sharons wertschätzende und empathische Art war ein Geschenk für uns alle, nicht nur für die Pferde. Ich habe das Gefühl, endlich das gefunden zu haben, wonach ich in letzter Zeit gesucht habe, um mich selbst weiterzuentwickeln und ein angemessener Partner für meine Pferde und eine noch bessere Lehrerin für meine Kundinnen und ihre Pferde zu werden.

Es erinnert mich ein wenig an meine Zeit, als ich Spanisch in der Schule lernte. Ich konnte viele Vokabeln und einfache Sätze bilden, doch erst während meines Praktikums in Argentinien merkte ich, dass ich noch viel mehr lernen musste, um wirklich tiefgreifende Unterhaltungen führen zu können. Ähnlich fühle ich mich jetzt mit meinem „Pferdisch“. Ich verstehe viel, kann viel übersetzen und einfache Unterhaltungen führen, aber ich habe das Gefühl ich kann noch keine intellektuellen Gespräche mit ihnen führen.

Vielen Dank

Ich möchte mich herzlich bei Sharon & Laura, Kirsti, Nike, dem Team von Bavarian Lusitanos und allen Zuschauern und Teilnehmern bedanken, die diese drei Tage zu diesem besonderen Erlebnis gemacht haben.